Mit Forschung befassen

Vroni Fischbach

Die Bedeutung von Fachwissen für den Pflanzerfolg

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Sekundärpflanzungen ist das Engagement und die Beteiligung von Fachleuten beim Erfassen von Wachstumsparametern. StudentenInnen spielen eine wichtige Rolle bei der Vermessung des Baumbestands.

Durch die Erfassung von Parametern wie Höhe, Umfang, Wurzelsystem,  Arten und kooperativen Baumgemeinschaften  erhalten wir wertvolle Erkenntnisse über die CO2-Bindungskapazität oberhalb und im Boden. Dabei konzentrieren wir uns auf verschiedene Waldsysteme die nach Lage und Funktion eingeteilt werden wie zB. Tieflandregenwald, Kammwald, Schluchtwald oder die Galeriewälder entlang von Wasserläufen.

3 Studenten beobachten den Regenwald mit Ferngläsern
Studenten beobachten die Baumkronen mit Ferngläsern

Handarbeit und Technologie im Einklang

Die Vermessung des Baumbestands erfordert Handarbeit, ganz einfach mit Maßband oder Laser-Distanz-Messung. Dabei ist es natürlich wichtig die Baumarten zu identifizieren, die sich neben den aktiv gepflanzten Individuen etablieren und sich eventuell besser durchsetzen. Pionierbäume, also schnell wachsende, Schatten gebende, Arten werden mit der Zeit von langsam wüchsigen ersetzt. Die Arbeit im Wald erfordert natürlich Geduld und Sorgfalt, aber sie ist eben von entscheidender Bedeutung, um ein umfassendes Verständnis der verschiedenen, kleinteiligen Waldökosysteme zu entwickeln.

Blick von oben auf eine Regenwaldschneise mit Pfad
Vogelperspektive auf die Arbeit im Wald

Darüber hinaus nutzen wir moderne Technologien wie Drohnenaufnahmen, um einen genaueren Überblick über den Wald zu erhalten. Drohnen können hochauflösende Bilder aus der Vogelperspektive liefern bzw. die Baumkronen, die wieder eigene Lebensräume darstellen überblicksartig dokumentieren. Diese Aufnahmen geben auch einen guten Eindruck der Korridorpflanzungen und zeigen wie Waldfragmentierung geschlossen werden kann.

Mann steuert eine Fotodrohne
Dr.Anton Weissenhofer,einer der Projektleiter,testet die Kameradrohne

Die Arbeit im Labor: auch im Urwald möglich und nötig

Die gesammelten Daten können umgehend im klimatisierten Labor auch weiterverarbeitet werden. Sensible Geräte und Proben brauchen konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Immer wieder eine Herausforderung im tropischen Regenwald. Ein Trockenraum neben einer gut bestückten Bibliothek stehen zur Verfügung.

Mitarbeiter steht im Labor
Ramón mit Laborausstattung der Station

Die Kombination von Feldarbeit und Laboranalysen ermöglicht es, ein umfassenderes Bild der Ökosystemen zu zeichnen und Zusammenhänge besser zu verstehen.

Forschung für den Naturschutz und die Zukunft

Die Forschung am Baumbestand hat nicht nur akademischen Wert, sondern auch eine praktische Bedeutung für den Naturschutz. Durch wiederholbare, verifizierbare Ergebnisse sind auch neue Pflanzungen besser vor Misserfolgen geschützt und es können in Folge Ausgaben und Aufwand minimiert werden.

Drohnenbild auf Regenwald-Korridor
Pflanzungen im Korridor